Es war sicherlich ein ungünstiger Moment für gute Nachrichten: Die endgültige und von dem zuständigen US-Gericht abgesegnete außergerichtliche Einigung mit den US-Behörden wurde ausgerechnet am Tag des britischen EU-Referendums verkündet. Daher war nicht klar erkennbar, ob die dann am 24. Juni abstürzenden Aktienmärkte die Volkswagen-Aktie mit nach unten gerissen hatten oder die Anleger auch über das Volumen der in dieser Einigung vereinbarten Zahlungen enttäuscht waren.
Die Hoffnung auf eine weniger „teure“ und weitaus schnellere Einigung durch diesen außergerichtlichen Deal und die Pläne des Konzerns, diesen in den kommenden Jahren durch zahlreiche weitreichende Maßnahmen noch effizienter zu gestalten, hatten die VW-Aktie bis Ende Mai an die Nackenlinie eines breit angelegten Doppeltiefs getragen, dass insofern etwas ganz besonderes darstellt, als beide Tiefs dieser Formation für sich schon Doppeltiefs sind. Doch der Ausbruch über die um 136 Euro liegende Nackenlinie und damit die Vollendung dieser Formation blieben aus. Und nun?
Die Aktie sieht zwar aktuell erneut so aus, als gelänge eine kurzfristige Bodenbildung. Aber die Distanz zu der für einen echten Befreiungsschlag entscheidenden Widerstandslinie um 136 Euro ist noch hoch. Was die Analysten angeht, ist man sich uneinig. Zuletzt beförderte J.P. Morgan VW in ihre Analyst Focus List, BNP und Merrill Lynch hingegen senkten ihre Kursziele für die Aktie. Was tun?
Aktuell ist VW an die 20-Tage- und der 200-Tage-Linie herangelaufen, die aktuell bei ca. 115 Euro einen ganz markanten Kreuzwiderstand bilden. Erst, wenn dieser Bereich auf Schlusskursbasis überwunden würde, wäre für risikofreudige Anleger eine Long-Chance gegeben. Wer nicht spekulieren will sollte abwarten, bis die „große“ Trendwendeformation mit Schlusskursen über 138 Euro sauber vollendet wurde. Unterhalb dieser aktuellen Hürde um 115 Euro hingegen wäre die Volkswagen-Aktie noch als kurzfristig bearish einzustufen.
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