Ist das ein entscheidender Schritt in Richtung Trendwende oder eher das Ende der Fahnenstange? Der US-Index S&P 500 erreichte am Freitagabend die 200-Tage-Linie. Eine Linie, die gemeinhin als Scheidemarke zwischen bullish und bearish angesehen wird und bei der man unterstellt, dass langfristige Anleger erst wieder in Aktien investieren, wenn die Kurse über dieser Linie notieren. Doch die Schlussfolgerung, dass die Party somit nun erst richtig losgehe, hat einen Haken. Der Abstand zu den vor einem Monat markierten Tiefs (1.810 Punkte) ist weitaus größer als der zum bisherigen Allzeithoch vom Mai 2015 (2.135 Punkte). Und das in einem Umfeld schwindenden Wachstums, in dem ausgerechnet die US-Notenbank als einzige keine stimulierende Maßnahmen vollzieht. Hinzu kommt, dass diese sonst so wichtige Linie erst im Herbst immer wieder über- und unterboten wurde und daher aktuell nur eine zweifelhafte Bedeutung hat. Es wäre keineswegs ratsam, sich nur deswegen auf der bearishen Seite dagegenzustellen. Aber man sollte sich aus unserer Sicht auch hüten, dies als den entscheiden Schritt nach vorne zu sehen, zumal die Linie erreicht, aber noch nicht eindeutig überboten wurde.
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