Selbst die Fed verliert Geld!

Sehr geehrter Leser,

das Finanzsystem zeigt Anzeichen eines schleichenden Zusammenbruchs. Trotz der positiven Darstellung in den Mainstream-Medien gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass die Wirtschaft in Turbulenzen gerät.

Die Preise für Gewerbeimmobilien fallen drastisch, und die damit verbundenen Kredite geraten immer häufiger in Verzug. Kreditkarten sind bis an ihre Grenzen ausgeschöpft, und viele Kreditnehmer werden mit Zinssätzen von 20 Prozent bis 30 Prozent konfrontiert – das würde den ausstehenden Betrag in nur drei Jahren verdoppeln, wenn er nicht zurückgezahlt wird.

Ein weltweiter Dollarmangel ist spürbar. Das wird deutlich, wenn man sieht, dass China US-Staatsanleihen verkauft, um an Liquidität zu gelangen, und Währungen wie der Euro, Yen, Yuan und Pfund Sterling gegenüber dem Dollar an Wert verlieren.

Gleichzeitig bereiten sich Investoren auf die zweite Phase der Bankenkrise vor, wobei die erste Phase die Ausfälle von Banken wie Silvergate, Silicon Valley, Signature, Credit Suisse und First Republic zwischen dem 9. März und 1. Mai 2023 umfasste.

Ich halte die aktuelle Lage für so besorgniserregend, dass ich vergangene Woche ein Notfalltreffen meiner Redaktion einberufen habe, um meine Leser zu informieren.

Es gibt zahlreiche weitere Anzeichen, die auf eine tiefe Rezession und eine weltweite Finanzkrise hinweisen. Einige davon sind sehr technisch, weshalb ich hier nicht ins Detail gehen möchte.

Könnte die Situation noch prekärer werden? Ja, definitiv.

 

Sogar die Fed verzeichnet Verluste!

Es sind nicht nur die Banken und Konsumenten, die Geld verlieren. Überraschenderweise schreibt auch das Federal Reserve System Verluste. Konkret hat die Fed kürzlich über 100 Milliarden US-Dollar verloren. Wie kann das geschehen?

Obwohl die Fed eine Zentralbank ist, hat sie, wie jede andere Bank auch, Aktiva und Passiva. Ihr Einkommen generiert sie durch Zinseinnahmen aus den in ihrem Besitz befindlichen US-Staatsanleihen. Ausgaben entstehen ihr in Form von Zinsen auf Überschussreserven (IOER), die Großbanken bei der Fed deponieren.

Aktuell ist die Renditekurve der US-Staatsanleihen invertiert. Das bedeutet, die Zinssätze für kurzfristige Anlagen (wie IOER) sind tatsächlich höher als die für langfristige Anlagen (wie 10-jährige US-Staatsanleihen). Diese negative Zinsdifferenz wird besonders gravierend, wenn man berücksichtigt, dass die US-Staatsanleihen, die in den Jahren 2021 oder 2022 emittiert wurden, zu einem Zeitpunkt begeben wurden, als die Zinsen deutlich niedriger waren als heute.

Wenn Sie etwa 5 Prozent Zinsen für Ihre Passiva (IOER) zahlen, aber nur etwa 3 Prozent aus Ihren Aktiva (US-Staatsanleihen) einnehmen, und das Ganze auf eine Bilanzsumme von 5 Billionen US-Dollar hochrechnen, wird das Ausmaß des Problems klar.

Analysten prognostizieren, dass die Fed im kommenden Jahr möglicherweise 200 Milliarden US-Dollar verlieren könnte, insbesondere wenn das Problem weiter besteht. Die Fed hat zugesagt, gegen sämtliche US-Staatsanleihen, die von Mitgliedsbanken gehalten werden, zum Nennwert Kredite zu gewähren – selbst wenn diese Anleihen nur 70 Prozent des Nennwerts wert sind.

Dieser Sachverhalt steht nicht für sich allein. Die Fed ist dazu verpflichtet, ihre Gewinne an das US-Finanzministerium weiterzugeben. Wenn aus Gewinnen Verluste werden, entgehen dem Finanzministerium diese Zuflüsse, was das US-Haushaltsdefizit weiter verschärft.

Für alle Beteiligten sind dies schwierige Zeiten. Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass sowohl die Fed als auch das Finanzministerium zu den Hauptleidtragenden dieses Desasters zählen.

Die Fed hat also die Inflation im Griff? Nun, vielleicht sollten wir das genauer betrachten…

 

Der voreilige Triumph der Fed

Die Inflation, gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI), kletterte im Juni 2022 auf einen Spitzenwert von 9,1 Prozent (auf Jahresbasis).

In der Folge gelang es der Fed, die Inflation kontinuierlich zu reduzieren, bis sie im Juni 2023 auf 3,0 Prozent fiel. Zahlreiche Ökonomen und Befürworter der Fed waren versucht, bereits den Sieg über die Inflation zu proklamieren.

Mit einem Zielwert von 2,0 Prozent schien die Marke fast erreicht. Doch dann trat eine unerwartete Entwicklung ein.

Im Juli kletterte die Inflation auf 3,2 Prozent. Im August stieg sie sogar auf 3,7 Prozent. Und im September verharrten sie auf dem Niveau von 3,7 Prozent. Die Daten für den Oktober werden erst am 14. November veröffentlicht, doch aufgrund des jüngsten Inflationsdrucks durch die Energiepreise und des weiterhin steigenden Ölpreises ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.

Die Ölpreise notieren mittlerweile wieder im Bereich von 85 US-Dollar pro Barrel, im Vergleich zu 67,00 US-Dollar pro Barrel Ende Juni. Das entspricht einem Anstieg von 30 Prozent in weniger als drei Monaten – ein bemerkenswerter Sprung. Auch die Erhöhungen der Großhandelspreise haben sich noch nicht vollständig auf die Endverbraucherpreise ausgewirkt, daher ist in den Monaten Oktober und November mit weiteren VPI-Steigerungen zu rechnen.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Der vermeintliche Triumph der Fed hat sich als Illusion erwiesen, und sie muss nun ihre Anstrengungen verdoppeln, um die Inflation bis zu den Wahlen 2024 in den Griff zu bekommen.

Doch das könnte schwieriger sein, als die Fed annimmt. Ein Grund dafür sind die Erwartungen der Konsumenten. Bislang wurde die Inflation durch Angebotsengpässe, bedingt durch Handelskriege, die Pandemie und finanzielle Sanktionen infolge des Krieges in der Ukraine, angetrieben.

Solch eine Inflation neigt dazu, sich selbst zu regulieren, da Verbraucher ihre Ausgaben für nicht unbedingt notwendige Artikel reduzieren, um den gestiegenen Preisen für Grundbedürfnisse entgegenzuwirken. Die eigentliche Gefahr besteht darin, dass der Inflationsdruck von der Angebots- zur Nachfrageseite wechselt.

An diesem Punkt könnten Verbraucher breitflächige Inflation erwarten und Käufe jeglicher Art vorziehen, um den erwarteten Preissteigerungen zuvorzukommen. Ein solches Szenario spielte sich in den späten 1970er Jahren ab, als die angebotsseitige Inflation (durch das arabische Ölembargo) in eine nachfrageseitige Inflation (mit rasanten Preiserhöhungen von 1979 bis 1981) überging.

Noch sind wir nicht an diesem Punkt angelangt, aber das Risiko ist real. Jay Powell ist sich dessen bewusst und wird die Zinsen vermutlich noch in diesem Jahr anheben (wahrscheinlich bei der November-Sitzung).

Die Finanzmärkte haben bisher keine weitere Zinserhöhung berücksichtigt. Sie müssen sich also nicht nur auf eine sehr reale Rezession und eine potenzielle Finanzkrise einstellen, sondern auch auf die Möglichkeit mindestens einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr.

 

Der Silberstreif am Horizont

Falls Sie nach einer positiven Wendung suchen, hier ist sie:

Sollte es zu einer tiefgreifenden Rezession kommen, wird die Fed die Zinsen wieder reduzieren. Üblicherweise bedarf es einer Zinssenkung zwischen 4 Prozent und 5 Prozent, um einer Rezession effektiv entgegenzuwirken. Diesen Spielraum möchte die Fed vor einer Rezession zur Verfügung haben.

Der derzeitige Zielzinssatz der Fed bewegt sich zwischen 5,25 Prozent und 5,50 Prozent. Sollte sie die Zinsen, wie von mir erwartet, erneut anheben, würde der Zielzinssatz sogar noch weiter steigen. Das heißt, die Fed hätte ausreichend Handlungsspielraum, um die Zinsen zu reduzieren und eine Rezession zu bekämpfen, ohne auf negative Zinssätze zurückgreifen zu müssen.

Das ist der positive Aspekt. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass die Fed diesen Spielraum vermutlich weitestgehend ausschöpfen muss.

Investoren sollten also wachsam bleiben.

 

Mit freundlichen Grüßen

Jim Rickards

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