Oppenheimer

Größer werdende Geldstapel als Symbol für Dividendenrendite von Fidus Investment

Sehr geehrter Leser,

wenn ein Film drei Stunden lang ist, sollte er besser ein zeitloses Epos sein, wie David Leans Meisterwerk „Lawrence von Arabien“ aus dem Jahr 1962 oder Sergei Bondartschuks spektakuläre Verfilmung von „Krieg und Frieden“ aus den Jahren 1966–67.

Christopher Nolan präsentiert uns nun sein umfangreiches Werk „Oppenheimer“.

Es handelt sich hierbei um die Lebensgeschichte eines genialen, jedoch schwer fassbaren amerikanischen Wissenschaftlers, dessen Einfluss die Physik des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägte. Er spielte zudem eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Atombombe im Zweiten Weltkrieg durch das Manhattan-Projekt.

Nolans Film zeichnet sich durch eine beeindruckende Authentizität und Tiefgründigkeit aus. Tauchen wir ein in diese Rezension und schauen, wohin die Reise geht.

Das Drehbuch basiert auf dem 2005 veröffentlichten Buch „American Prometheus: The Triumph and Tragedy of J. Robert Oppenheimer“ von Kai Bird und Martin Sherwin.

Oppenheimer verkörpert den „amerikanischen Prometheus“. Er war eine ikonische Figur, die es sich zur Aufgabe machte, die innersten nuklearen Geheimnisse der Natur zu entschlüsseln. Am Ende wurden jedoch beide – der antike und der amerikanische Prometheus – für ihre bahnbrechenden Taten bestraft.

Der Film erzählt von einem Wissenschaftler, der es schaffte, die atomare Energie zu bändigen.

Drei Jahrzehnte voller Ereignissen

Die Handlung beginnt im Jahr 1959 in Washington, D.C., während hitziger Senatsanhörungen zur Bestätigung von Lewis Strauss in Präsident Eisenhowers Kabinett.

In den späten 1940er und frühen 1950er Jahren gab es Spannungen zwischen Strauss und Oppenheimer. Strauss hegte fortwährend einen Groll gegen Oppenheimer. 1954 sorgte Strauss dafür, dass Oppenheimer seine Sicherheitsfreigabe verlor, was Oppenheimers Rolle in der Nuklearindustrie beendete.

1959 drohte Strauss‘ Vergeltung. Doch den Ausgang dieser Auseinandersetzung erfahren wir erst gegen Ende des Films.

Der Film zeichnet Oppenheimers Leben nach. Von diesen Senatsanhörungen blickt der Film durch drei Jahrzehnte voller prägender Ereignisse zurück, beginnend 1926, als Oppenheimer ein Doktorand in Cambridge war.

Ein wichtiger Abschnitt führt die Zuschauer ins Berkeley der späten 1930er Jahre, wo die kommunistische Bewegung in akademischen und sozialen Kreisen blühte. In dieser Zeit tobte die Große Depression und viele waren davon überzeugt, dass der Kapitalismus versagt hatte und sahen im sowjetischen Kommunismus die Zukunft.

Oppenheimer, beeinflusst von dieser Zeit, engagierte sich in kommunistischen Kreisen, was zur damaligen Zeit unter bestimmten Personenkreisen durchaus en vogue war. Er spendete Geld an die Kommunistische Partei, hing mit kommunistischen Freunden ab, heiratete eine ehemalige Kommunistin und trieb sich heimlich mit leicht zu habenden kommunistischen Frauen herum.

Oppenheimer war ein Genie

Weitere zentrale Momente des Films spielen in der Abgeschiedenheit von New Mexico in den 1940ern, wo später das Los Alamos National Laboratory entstand. Nolan jedoch versäumt es, die Bedeutung dieses Ortes vollständig zu erklären.

Die Wurzeln liegen in Oppenheimers früheren Gesundheitsproblemen, seiner Tuberkulose-Erkrankung. Er suchte die trockenen Hochebenen von New Mexico zur Genesung auf und verliebte sich in diese Gegend, was ihn später dazu bewog, dort eine Ranch zu kaufen.

All dies und noch viel mehr wird im Film dargeboten, dessen epischer Umfang hier nur angerissen werden kann.

Nolan stellt eindrücklich dar, wie vielschichtig und genial Oppenheimer war – nicht nur in der Physik. Er war ein polyglotter Gelehrter, der sich in diversen Fachgebieten auskannte.

Er sprach mehrere Sprachen, las unermüdlich und konnte auf höchstem Niveau mit Experten über die abstrusesten Themen sprechen.

In seinem Sicherheitsfragebogen für die US-Armee gab Oppenheimer zu, „Mitglied in fast jeder kommunistischen Frontorganisation an der Westküste“ zu sein. Später behauptete er, er habe nur gescherzt, aber die Überwachungsaufzeichnungen vom FBI aus seiner Zeit in Berkley sprachen für sich.

Trotz seiner Verbindungen zu kommunistischen Gruppen, die ihn in ein zwielichtiges Licht rückten, war Oppenheimers Expertise unbestreitbar. Das amerikanische Militär benötigte ihn für die Entwicklung der Bombe, weshalb etwaige Bedenken beiseite geschoben wurden.

Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt

In dem Film gibt es eine prägnante Szene nach dem ersten erfolgreichen Nukleartest in der Wüste New Mexicos. Oppenheimer tritt in einen Raum, in welchem Militäroffiziere an Schreibtischen sitzen und nukleare Berechnungen durchführen. Oppenheimer bietet seine Unterstützung an, doch ein zuvorkommender Hauptmann erwidert: „Danke, Sir, aber wir haben alles im Griff.“

Das bedeutet, Oppenheimer und sein Team hatten ihre Pflicht erfüllt und waren nun überflüssig. Sobald die Grundlagen der Wissenschaft bestätigt waren, wandelte sich das Manhattan-Projekt in ein militärisch-industrielles Unterfangen zur Produktion von Atombomben.

In einer ironischen Wendung des Schicksals wurde Oppenheimers ehemalige Ranch in Los Alamos zum Zentrum der Regierungsinitiative, Großforschung zu betreiben und mächtige Waffen herzustellen.

Nach dem Krieg verfolgte Oppenheimer weiterhin die Nuklearphysik, allerdings mehr auf der politischen Bühne als im Kern der Wissenschaft. Ende der 1940er akzeptierte er eine Position am renommierten Institute for Advanced Studies in Princeton.

1954, als Oppenheimers Sicherheitsfreigabe erneuert werden sollte, holten ihn seine kommunistischen Verstrickungen aus der Vergangenheit sowie weitere Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem Manhattan-Projekt ein. Dies betraf auch den Physiker und Spion Klaus Fuchs und die Rosenbergs, die Geheimnisse aus Los Alamos entwendet hatten.

Angesichts der stark antikommunistischen Stimmung der frühen 1950er wurde Oppenheimer die Erneuerung seiner Sicherheitsfreigabe verwehrt.

Das führt uns zurück zur Prometheus-Analogie. Trotz seiner enormen Beiträge zur Atomforschung in den USA wurde Oppenheimer am Ende von der Hochburg der staatlichen Wissenschaft ausgeschlossen.

Ohne weitere Genehmigungen für Top-Projekte der Atomic Energy Commission wurde aus Oppenheimer ein Außenseiter.

Gleich dem antiken Prometheus, bestraft für das Geschenk des Feuers an die Menschheit, wurde auch der moderne Oppenheimer von der Bürokratie eines Programmes verstoßen, das er maßgeblich mitgeprägt hatte.

Der Film dauert zwar drei Stunden, besticht jedoch durch anhaltende Spannung. Es ist brillante Filmkunst. Auch die schauspielerischen Darbietungen sind hervorragend, einige sicherlich Oscar würdig.

Insgesamt ist „Oppenheimer“ ein epischer Film, den ich jedem ans Herz legen würde, der sich für diese fesselnde Phase der amerikanischen Geschichte begeistert.

In einer sinnlichen Szene zitiert Oppenheimer Sanskrit-Gedichte und verführt eine Frau, die zufällig überzeugte Kommunistin war. Eine Beziehung, die ihn bis zu seinen Tagen des Atombombenbaus und weit darüber hinaus verfolgen sollte.

Oppenheimer war ein genialer Universalgelehrter, der weit über sein Doktorat in Quantentheorie hinausging. Er war so beeindruckend intelligent, dass ein damaliger Prüfer seiner Promotion angeblich sagte: „Ich bin froh, dass das vorbei ist. Er hätte beinahe angefangen, mich auszufragen.“

Der junge Prometheus

1904 in New York City geboren, wuchs Oppenheimer in einer säkularen jüdischen Familie auf, in der der Vater geschäftlich sehr erfolgreich war. Oppenheimer genoss ein privilegiertes Leben und besuchte erstklassige Privatschulen.

Er durchlief das Naturwissenschaftsprogramm des Harvard College in nur drei Jahren und erreichte vor seinem summa cum laude Abschluss bereits den Masterstatus in Physik. Cambridge langweilte ihn, da die wahre Quantenforschung damals in Deutschland stattfand.

Daher wechselte er zur Universität Göttingen und promovierte dort bereits mit 23 Jahren.

Die nächsten 15 Jahre war er ein wahrer Stern am nuklearwissenschaftlichen Himmel. Er lehrte in Europa und den USA und wurde von Eliteuniversitäten wie Harvard, Caltech und Berkeley umworben.

1942 gab Präsident Roosevelt grünes Licht für ein riesiges wissenschaftlich-industrielles Programm zum Bau einer Atombombe. Nur wenige kamen überhaupt als Leiter in Frage, und ganz oben auf der Liste stand Prof. J. Robert Oppenheimer.

Als sein Land ihn rief, antwortete Oppenheimer ohne zu zögern und mit voller Begeisterung. Aber ehe er beginnen konnte, galt es, bürokratische Hürden zu nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Byron King

Geologe, Strategische Investments

P.S.: Letzte Woche ist AnlegerVerlag der Video-Report “Der neue KI-Wohlstandsgipfel” erschienen. Bitte sehen Sie Chris Hurts Interview mit Ian King zum Thema Künstliche Intelligenz zeitnah an, bevor der Link deaktiviert wird. Klicken Sie einfach auf diesen Link!

 

Europa steht vor einer energiepolitischen Herausforderung

  • Europa braucht Wasserstoff, um unabhängig vom russischen Gas zu werden.
  • Allein Deutschland investiert jetzt 9 Milliarden Euro in grünen Wasserstoff.
  • Hier finden Sie zwei große Profiteure, die jetzt im Boom-Sektor grünen Wasserstoff den Ton angeben.

Diese Themen könnten Sie auch interessieren

Ist das der Guru der Kryptowelt?

Ist das der Guru der Kryptowelt?

Lieber Börsianer, Kryptowährungen sind wieder in Mode. Der Bitcoin hat 2023 um 161% zugelegt. Doch Bitcoin ist nicht die einzige Kryptowährung, mit der sich Geld verdienen lässt. Aktuell gibt es...

Europa steht vor einer energiepolitischen Herausforderung

Jetzt hier klicken & gratis downloaden!

 

  • Europa braucht Wasserstoff, um unabhängig vom russischen Gas zu werden.
  • Allein Deutschland investiert jetzt 9 Milliarden Euro in grünen Wasserstoff.
  • Hier finden Sie zwei große Profiteure, die jetzt im Boom-Sektor grünen Wasserstoff den Ton angeben.

Unsere Experten

Was unsere Leser über uns sagen

Ich bin auch in diesen turbulenten Zeiten mit Ihren Diensten, mit den Analysen und den daraus resultierenden Anlageempfehlungen sehr zufrieden. Angenehm empfinde ich die Art und Weise, wie analytische Fakten (für und wider, nicht reißerisch) präsentiert werden und zum Mitdenken und Folgen anregen.

Klemens

Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bedanke mich ganz herzlich für die Empfehlungen im Bereich Bitcoin und Ethereum. Sehr gute Empfehlungen waren auch BHB-Group, Newmont und Pan American Silver . All diese Ticker haben sich in meinem Depot gut entwickelt.

G. D.

Ich bilde in meinem Depot die Empfehlungen von Herrn von Parseval und Herrn Straube zu fast 100 % ab, bin damit sehr zufrieden und bislang sehr erfolgreich.

R.K.

X