Dieser Tage findet man in den Medien absolut alles, wenn man nach einer Handreichung sucht, wie es denn nun weitergeht und wie man sich positionieren sollte. Da finden Sie weiterhin die Dauer-Optimisten, die Ihnen erklären, dass Sie umso mehr Aktien für Ihr Geld bekommen, je tiefer die Kurse fallen und man deswegen nun seine letzten Spargroschen in die Börse stecken sollte. Sie finden ebenso diejenigen, die nun den Zusammenbruch des Finanzsystems weissagen und Sie beschwören, unbedingt alles zu verkaufen und ggf. mit Puts auf einen DAX zu setzen, der im Nullkommanichts auf 5.000 Punkte oder tiefer fallen wird. Man bleibt zurück mit der Frage: ja was denn nun?
VERGESSEN SIE DIE PROPHETEN
Dass sich das Wachstum weltweit abgeschwächt hat und wohl auch noch weiter abschwächen wird, ist unstrittig. Dass daraus eine perfekte Einstiegschance für mittel- und langfristige Positionen am Aktienmarkt entsteht, natürlich auch. Die Frage, wann und auf welchem Kursniveau das sein würde, ist aber noch nicht zu beantworten. Denn das hängt davon ab, wie lange dieser konjunkturelle Abstieg anhält, wie markant er ausfällt und wie Regierungen, Notenbanken und die Finanzindustrie damit umgehen. Boom und Baisse, der ganz normale Wirtschaftszyklus, ist ein Prozess mit einer Eigendynamik, die man nicht vorausberechnen kann. Kurz:
Wer Ihnen heute erzählt, was morgen und übermorgen sein wird, erzählt einfach nur dummes Zeug, weil er Ihnen etwas verkaufen will oder stellt Prognosen auf, die auf viel zu vielen, nicht greifbaren Variablen aufbauen.
NUR DIE KURSE SELBST SIND OBJEKTIV
Hüten Sie sich davor, sich diejenige angebliche Wahrheit herauszusuchen, die Ihren eigenen Vermutungen am besten entspricht, um anhand einer solchen „Bestätigung“ am Ende doch einfach zu tun, was Ihnen Ihr Bauchgefühl sagt. Wenn wie jetzt derartig viele Investoren weltweit so agieren, kommt nicht anderes dabei heraus als ein planloser Hühnerhaufen mit permanenten Richtungswechseln und dem Risiko, dauernd auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Das kostet Nerven – und das kostet Geld.
Dabei wäre es doch eigentlich ganz einfach. Was, wenn nicht die Kurse selbst, kann Ihnen objektiver mitteilen, was die Stunde schlägt? Wir sehen z.B. beim DAX seit dem Allzeithoch im letzten Frühjahr Zwischenhochs, die jeweils unter dem vorherigen liegen. Somit haben wir hier einen klaren Abwärtstrend. Die Richtung, in der man mit dem geringeren Risiko Gewinne erzielen kann, ist also die nach unten. Und das bedeutet: Man nimmt in massiv fallende Kurse ein paar Gewinne mit, bei verteidigten wichtigen Unterstützungen wie dem Jahrestief 2015 beim DAX ebenso, stockt aber seine Short-Position nahe wichtiger Widerstände, wo man dann enge Stoppkurse setzen kann, wieder auf. Kurz:
Sie brauchen keine Wahrsager und Orakel, sondern nur Ihre Charts und gesunden Menschenverstand!
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