Es ist erst gut vier Wochen her, dass die Pokemon Go-App ihren Siegeszug um die Welt antrat. Doch das Smartphone-Spiel war sofort in aller Munde. Horden von tendenziell jüngeren Menschen, die auf der Suche nach Pokemons durch Städte und die freie Natur pilgern, sind seitdem ein normaler Anblick. Und die Aktie des Herstellers Nintendo, der mit dieser App zu einem Spiele-Evergreen eine Outdoor-Version schuf, profitiert. Immerhin – die Resonanz übertrifft alle Erwartungen. Nintendo müsste sich also eine goldene Nase verdienen, die Aktie senkrecht nach oben schießen. Oder?
Sehen Sie sich den Chart an: Der Kursverlauf hat eine Fahnenstange ausgebildet: Zuerst in der Tat senkrecht nach oben – und dann schlagartig wieder abwärts. Von 15.000 Yen ging es binnen sechs Handelstagen auf in der Spitze fast 33.000 Yen nach oben – und dann sackte der Kurs wieder weg. Mit gut 21.000 Yen war heute immer noch ein gutes Plus übrig … aber weit unterhalb der zeitweiligen Hochs. Wieso?
Der erste Hype scheint bereits vorbei
Dass diese App kostenlos ist, ist nicht das eigentliche Problem. Es war von vornherein klar, dass Nintendo damit nicht direkt Geld verdienen würde. Es geht um die sekundären Umsätze. Die entstehen, wenn Spieler sich zusätzliche Elemente kaufen, um bei dem Spiel weiter und schneller voranzukommen. Und es geht um die Idee, dass z.B. Gastronomiebetriebe womöglich einen Obolus an Nintendo entrichten können, wenn die sogenannten Pokestops, die Zielpunkte der Pokemon Go-Spieler, in oder nahe an ihre Lokale gelegt werden und sie so mehr Umsatz erzielen. Das kann in der Tat funktionieren … und auch, wenn es hier jeweils nicht um große Summen geht: Bei einem Spiel, das weltweit gespielt wird, machte Kleinvieh in diesem Fall eine Menge Mist. Nur:
Offen ist, was an Umsatz möglich ist
Die Provider der zusätzlichen, kaufbaren Elemente bekommen auch einen großen Teil der Gebühren ab. Und ob sich die Idee mit den Pokestops in der Nähe von Lokalen durchsetzt, ist offen. Zudem: Viele reagieren nicht zu Unrecht genervt, wenn plötzlich Pilgerströme von Menschen um ein vorher ruhiges Wohngebiet strömen. Es ist schlicht unklar, wie stark Nintendo mittelfristig wirklich von diesem Spiel profitieren wird, dass sich zudem, auch, wenn es viele tiefer gehende Ebenen hat, auch schnell verbrauchen kann, wie es bei vielen Hypes der Fall ist.
Die Aktie hat Chancen, aber Vorsicht ist geboten
Man sollte diese Aktie also mit der nötigen Vorsicht angehen. Mit einer Vorsicht, die diejenigen, die den Kurs am Anfang blindwütig durch die Decke getrieben haben und nun höchst ernüchtert auf das plötzlich wieder tiefere Niveau blicken, nicht haben walten lassen. Dass sich die Aktie seit einiger Zeit nun um 21.000 Yen einpendelt, kann eine Bodenbildung vor einem neuen Aufwärtsschub sein, muss es aber nicht. Wenn, sollte man hier also mit konsequenten Stoppkursen agieren!
PS: Sie hätten gerne mehr Analysen dieser Art? Gerne! Testen Sie doch einfach unseren investoralert PREMIUM, der Sie jeden Dienstag mit neuen, aktuellen Setups für interessante Tradingchancen versorgt. Hier geht es zum kostenlosen Test: