„Für die kommenden Tage ist Spannung garantiert!“ hatten wir in unserer letzten Ausgabe geschrieben. Und in der Tat: Es ging richtig rund im Zuge des „Hexentanzes“ vor und während des Verfalltermins an der Terminbörse. Allerdings hatten die meisten mit neuen Verlaufsrekorden im DAX gerechnet, immerhin war die vorherige, dreiwöchige Seitwärtskonsolidierung gerade erst mit neuen Hochs nach oben verlassen worden. Und dann so etwas. In der Spitze gab der DAX in nur zwei Handelstagen über 550 Punkte ab. Das hatte niemand vorher auf dem Zettel, denn:
„Schuld“ war die Verkettung zufällig aufeinander folgender Ereignisse in Kombination mit diesem Verfalltermin. Zunächst waren es nur leichte Gewinnmitnahmen, die auf das bullishe Signal eines Ausbruchs aus der vorherigen, dreiwöchigen Konsolidierung nach oben folgten. Doch als die den Index unter das vorherige Hoch bei 12.219 Punkten drückten, begannen erste Stillhalter (diejenigen, die auf der Verkäuferseite am Optionsmarkt stehen), sich dagegen abzusichern, dass auf einmal Put-Optionen mit Basispreisen 12.200 oder tiefer wieder etwas wert wurden und so plötzlich eine Auszahlung an die Optionshalter drohte, mit der man nicht gerechnet hatte. Das führte zu einer Kettenreaktion. Mehr lesen Sie in unserer Premiumausgabe.
DAX: – In der vorigen Woche treffend analysiert, war die Marke bei 12220 kurzfristig eine wichtige Schwelle, welche wir in der Vorwoche erobern konnten. Doch ein Bruch darunter würde uns erstmals seit langem ein Warnsignal mit auf dem Weg geben und so war es keine allzu große Überraschung, dass mit dem Unterschreiten der Unterstützung auch ein kurzfristig doch recht starker Impuls von einigen hundert Minuspunkten auf der Tagesordnung stand. Aktuell bleibt abzuwarten, wie hoch der Bounce nach der Korrektur nun ausfallen wird und ob wir in der Folge ein neues Hoch generieren können oder nicht.
S&P 500: – Die Quartalsergebnissaison in den USA läuft und läuft, doch bisher konnten die führenden Indizes, allen voran der S&P500 noch immer keine neuen Hochs generieren. Wir knabbern zwar an den Höchstständen von 2015, aber der Durchbruch konnte noch nicht geschafft werden. Somit bleibt die Konsolidierung in Form eines Dreiecks weiter erhalten. Erst ein Ausbruch über die letzten Hochs bei 2110 bis 2120 könnte uns eine neue Rallye nach oben bringen, während ein Bruch des Dreiecks nach unten wohl zu einem Retest der Tiefs von Januar führen dürfte.
Gold: – Der Goldpreis befindet sich in dieser Woche wohl vor einer wichtigen Entscheidung. Nach dem Bounce im März, haben sich die Kurse nun zwischen 1180 und 1220 über Tage hinweg recht gut eingependelt. Brechen wir hier aus der Formation nach oben hin aus, könnte Gold durchaus eine nennenswerte Rallye bis hin zur Marke von 1300 machen. Gehen wir jedoch unter das Niveau von 1180, so könnte der Aufwärtsimpuls recht rasch dahin sein und die Bären wären wieder am Zug. Eine recht spannende Gesamtsituation.