Das war ein spannender Start ins neue Quartal. Ob am Aktienmarkt, ob bei Rohöl, Gold, bei Euro/US-Dollar und anderen wichtigen Währungsrelationen … überall stehen jetzt charttechnische Entscheidungen an. Dass der Aktienmarkt pünktlich zur Quartalswende plötzlich in die Defensive geriet, war nicht unbedingt überraschend. Denn es war deutlich erkennbar, dass das „Window Dressing“ zum Quartalsende insbesondere die Wall Street nach oben gezogen hatte, weil die großen Fonds dort – erfolgreich – versucht hatten, das zeitweise ja dramatische Minus des ersten Quartals zum Ultimo des 31. März auszubügeln.
Ohne dieses Zugpferd ist der Schwung nun erst einmal dahin. Und die Investoren fragen sich, was die Rallye nun wiederbeleben könnte … oder ob es womöglich so endet wie im Herbst, als eine vergleichbar beeindruckende Rallye sang- und klanglos in sich zusammenfel und neue Tiefs ausgelotet wurden. Der Chart, der den DAX und den Dow Jones als Linienchart seit Juni 2015 zeigt, macht deutlich, dass gewisse Ähnlichkeiten zu dieser Phase nicht zu leugnen sind. Also braucht es jetzt neue Impulse – und das nach Möglichkeit umgehend. Aber woher nehmen?
Die Unternehmen öfnen die Bücher
Ein Aspekt, der jetzt in den Vordergrund tritt, ist die sogenannte „Earnings Season“. Die Unternehmen öfnen ihre Bücher und präsentieren ihre Quartalsbilanzen. Gestern nach US-Handelsende machte der US-Aluminiumkonzern Alcoa wie üblich den Anfang bei den großen US-Unternehmen. Die Frequenz der Quartalsdaten wird in der kommenden Woche dann deutlich zunehmen, in zwei Wochen kommen in dichter Folge die Ergebnisse der großen Unternehmen in der Eurozone hinzu.
Frohe Kunde oder Ernüchterung, was wird überwiegen? Ein komplett einheitliches Bild ist nicht zu erwarten; es ist immer so, dass manche Unternehmen besser, andere schlechter mit der zunehmend herausfordernden Gemengelage zurechtkommen. Aber die Tendenz, die sich da vor allem in der Woche vom 25. bis 29. April, wenn die größte Dichte an Quartalszahlen ansteht, abzeichnet, kann allemal die Richtung vorgeben, in die die Aktienmärkte aus der momentan noch difusen, noch keineswegs nachhaltig abwärts gerichteten Phase heraus weiter marschieren werden. Aber:
Entscheidende Daten aus China stehen an
Vorgelagert warten noch entscheidende Daten aus China auf uns – und zwar gleich ab morgen Früh. Mittwochmorgen erwarten wir die Import- und Exportdaten für den März. Und am Freitag folgen, ebenfalls, bevor der Handel in Europa beginnt, die Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsatz für den März, vor allem aber das Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal. Das sind Daten, die Trends verlängern oder beenden können, denn:
China ist der Ankerpunkt für die Perspektive der kommenden Monate, was das weltweite Wachstum angeht. Sollte China wieder in Fahrt gekommen sein, wird das nicht nur die chinesischen Aktienindizes in Wallung bringen. Und sollten auch die Zahlen des März enttäuschen, wird es schwer fallen so zu tun, als würde das für DAX und Dow Jones keine Bedeutung haben. Da kommt allerhand Spannung auf uns zu – und entsprechend lukrative Trading-Chancen obendrein!
Wir wünschen eine erfolgreiche Handelswoche!
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