Immer dann, wenn eine Gegenreaktion im Abwärtstrend Hoffnungen aufkeimen lässt, dass die eigentlich ja seitens der Rahmenbedingungen unterfütterte Abwärtsbewegung womöglich doch schon vorbei sein könnte, neigen Anleger dazu, die kritischen Elemente aus den Augen zu verlieren. Denn solange man nicht durch unmittelbar fallende Kurse darauf gestoßen wird, mag man da natürlich nur ungern hinsehen – zum Beispiel nach China. Doch genau das ist nötig, um abschätzen zu können, ob eine Gegenbewegung im Trend, an den Aktienmärkten momentan also eine Aufwärtsbewegung, taugliche Chancen hat, wirklich zu einer Trendwende zu werden. Und da sieht es momentan eher mau aus:
WEITERHIN BLEIBEN DIE MASSNAHMEN ERFOLGLOS
Die jüngsten Konjunkturdaten deuten nicht an, dass die zahlreichen Aktivitäten der chinesischen Notenbank und der Behörden Erfolge zeitigen. Die Hoffnung, dass die Wachstumsdynamik zurückkehren würde, wurde von den letzten Konjunkturdaten – wie gestern dem Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe – enttäuscht. Da darf man nun mit Spannung auf die ersten Daten zum Januar vorausblicken, als erstes stehen am 15.2. die Import-/Export-Daten an (in der kommenden Woche ist die Börse in China wegen des dort eine Woche währenden Neujahrsfestes geschlossen). Aber allzu viel erwarten sollte man da nicht.
Der von Stützungskäufen der Behörden nicht erfasste, hier im Chart abgebildete Hang Seng China Enterprises Index, der die 40 wichtigsten in Hongkong gelisteten chinesischen Unternehmen zusammenfasst, zeigt keinerlei Anzeichen einer Trendwende. Das sollte denen, die darauf bauen, dass der „Spuk“ schon vorbei ist, als Warnung dienen. Noch holt man sich seine Gewinne mehrheitlich auf der Short-Seite!
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