Hier fehlt die politische Unterstützung

Erdölraffinerie bei Nacht als Beispielbild für eine polnische Raffinerie des Energieversorgers PKN

Sehr geehrter Leser,

im Oktober letzten Jahres haben Sie vielleicht in den Nachrichten von einer knappen Dieselversorgung in vielen Gebieten der USA gehört.

Die Biden-Regierung verspricht ständig Maßnahmen zur „Bekämpfung“ der hohen Preise von Benzin und Diesel.

Diese Regierung hat jedoch nur politisch zweckmäßige, kurzfristig ausgerichtete Maßnahmen ergriffen, wie z. B. die Leerung der strategischen Erdölreserven.

Die kalte, harte Realität, die die Befürworter grüner Energie akzeptieren müssen, ist, dass wir für die mehr als eine Milliarde Verbrennungsmotoren auf der ganzen Welt noch jahrzehntelang Diesel und Benzin brauchen werden.

Die Anbiederung an eine politische Basis radikaler Umweltschützer wird nur zu einem Verlust an politischer Macht führen – in den USA oder in Europa.

Solange wir nicht mehr politische Unterstützung für die Aufrechterhaltung der Öl-, Gas- und Raffinerieproduktionskapazitäten finden und jahrelange Nachholinvestitionen getätigt werden, stoßen wir weiterhin an Grenzen.

Die Nachfrage nach Raffinerieprodukten bleibt trotz hoher Preise stark. Die Benzin- und Dieselpreise mögen hoch erscheinen, aber nur, weil man sich gedanklich auf die extrem niedrigen Preise im Jahr 2020 und Anfang 2021 einstellt. Benzin und Diesel sind im Verhältnis zu dem Wert, den sie für alle Wirtschaftssektoren schaffen, nicht sehr teuer.

Die US-Raffinerien treten in ein neues goldenes Zeitalter ein 

Wasserstoff ist ein entscheidender Bestandteil des Ölraffinationsprozesses. Er verdünnt den Kohlenstoff im Endprodukt und ermöglicht so eine höhere Produktion von hochwertigen Kraftstoffen. Woher bekommen die Raffinerien Wasserstoff? Sie erhalten ihn aus Erdgas.

Der Zugang zu preiswertem Erdgas ist der Grund, warum die US-Raffinerien einen großen Wettbewerbsvorteil gegenüber konkurrierenden Raffinerien in Europa und Asien haben.

Die Erdgaspreise in Europa haben sich im Laufe des Winters abgekühlt, da die Nachfrage zurückgegangen ist. Europa hatte das Glück, einen sehr warmen Winter zu erleben. Aber die Winter werden nicht immer so warm sein.

Ein weiterer Anstieg der Gaspreise wird die Investoren daran erinnern, dass es schwierig wird, Rohöl in Europa gewinnbringend zu raffinieren.

In den kommenden Jahren könnte es auf dem Kontinent zu weiteren Raffinerieabschaltungen kommen. Wenn dies der Fall ist, wird der Kontinent stärker auf Importe aus Ländern angewiesen sein, die großzügig in Raffinerien investiert haben.

Dazu gehören Länder im Nahen Osten. Stillgelegte europäische Raffinerien führen zu einer Verknappung des Angebots an Raffinerieprodukten, was die Gewinne der US-Raffinerien nach oben treibt.

Die Sanktionen gegen russische Raffinerieprodukte haben die Versorgung, insbesondere mit Destillaten wie Heizöl und Diesel, verschlechtert. Natürlich umgeht Russland die Sanktionen, indem es an Drittländer exportiert.

Der Nettoeffekt ist jedoch, dass die Tankerflotte für raffinierte Produkte weltweit mehr Kilometer zurücklegt. Das bedeutet, dass mehr raffinierte Produkte auf dem Wasser sind und weniger Produkte in den Tanks an Land lagern. Knappere Vorräte an Land halten die Preise hoch.

Unterinvestitionen in den Ölsektor sind ein großes Problem. In den Finanzmedien wird diesem Problem nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt, aber es wird irgendwann angegangen werden. Die Bürger werden es fordern.

Ohne eine ausreichend zuverlässige Energieversorgung werden alle anderen Glieder der wirtschaftlichen Wertschöpfungskette nicht funktionieren. Alle anderen Sektoren der Wirtschaft sind vom reibungslosen Funktionieren des Energiesystems abhängig.

Auch die Raffineriebranche ist stark unterinvestiert. Nach Angaben der US Energy Information Administration (EIA) ist die Raffineriekapazität in den USA im Jahr 2021 zum zweiten Mal in Folge gesunken.

Zu Beginn des Jahres 2022 lag sie bei 17,9 Millionen Barrel pro Tag, gegenüber 19 Millionen Barrel vor der Corona-Pandemie. Selbst wenn also die Nachfrage nach Benzin und Diesel in einer Rezession zurückgeht, wird die Verknappung der Raffineriekapazität das Abwärtsrisiko bei den Raffineriemargen abfedern.

Die von der Internationalen Energieagentur (IEA) erhobenen Daten zur weltweiten Raffineriekapazität zeichnen ein ähnliches Bild. In ihrem wichtigsten Ölmarktbericht hat die IEA ihre Schätzung der weltweiten Raffinerieproduktion für 2023 um 720 000 Barrel pro Tag gesenkt.

Der Nachfragerückgang, die Produktionskürzungen der OPEC+ und die geringeren Beiträge der mit Sanktionen belegten russischen Raffinerien sind allesamt Faktoren, die die Raffinerieproduktion nach unten drücken.

Kurz gesagt: Aufgrund der begrenzten Kapazitäten und der starken weltweiten Nachfrage sind die Erträge der Raffinerien phänomenal. Selbst wenn die Erträge im Jahr 2023 sinken, werden sie noch jahrelang über dem Durchschnitt der späten 2010er-Jahre liegen.

Herzliche Grüße

Dan Amoss
Chefautor, Jim Rickards’ Strategische Investments

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