Lieber Leser,
vor etwas mehr als einem Jahr habe ich mir das Business Development Unternehmen (BDC) Hercules Capital Inc. (NYSE: HTGC) genauer angesehen. Damals wurde die Dividenden-Sicherheit mit „D“ eingestuft, was bedeutet, dass das Risiko einer Dividendenkürzung hoch ist.
Die zuletzt erklärte Dividende lag bei 0,39 Dollar pro Aktie, was einer Dividendenrendite von 10,5% entspricht. Darüber hinaus zahlte Hercules eine zusätzliche Dividende aus, die im letzten Quartal bei 0,08 Dollar pro Aktie lag. Im Vorquartal lag diese noch bei 0,15 Dollar pro Aktie. Rechnet man die zusätzliche Dividende von 0,08 Dollar mit ein, steigt die Dividendenrendite auf 12,7%.
Die Frage ist nun, ob Anleger sich auf diese hohe Dividende auch in Zukunft verlassen können.
Die reguläre Dividende wird auf Basis des steuerpflichtigen Einkommens berechnet. Das Unternehmen schüttet zwischen 90% und 100% dieses Einkommens aus. Das Problem ist nur, dass das steuerpflichtige Einkommen nicht zahlungswirksame Posten enthält und entsprechend leicht manipuliert werden kann. Deshalb nutzen wir bei BDCs, die Geld verleihen und in private Unternehmen investieren, eine Kennzahl namens Net Investment Income (NII).
Die Kennzahl „Net Investment Income“ fasst sämtliche Einnahmen zusammen, die aus einer Investition erzielt werden. Dies beinhaltet Zinsen, Kapitalgewinne, Lizenzgebühren, Mieteinnahmen, Dividenden und bestimmte Auszahlungen aus Rentenversicherungen. Die Einnahmen können aus Aktien, Anleihen, Immobilieninvestments, Investmentfonds und anderen Anlageformen stammen.
Im vergangenen Jahr zahlte Hercules 245 Millionen Dollar an Dividenden aus, während sich das Net Investment Income auf 188 Millionen Dollar belief. Aktuell gibt es noch keine Prognose für das Net Investment Income in diesem Jahr, aber es wird erwartet, dass es höher ausfallen wird. Analysten rechnen damit, dass Hercules im Jahr 2023 Dividenden in Höhe von 250 Millionen Dollar auszahlen wird. Obwohl das Net Investment Income voraussichtlich steigen wird, ist es unwahrscheinlich, dass es 250 Millionen Dollar überschreiten wird.
Hercules hat seit 2010 die reguläre Quartalsdividende nicht gekürzt. Allerdings wurde
die zusätzliche Dividende erst im März dieses Jahres gesenkt.
Wenn man nur die reguläre Quartalsdividende betrachtet und die zusätzliche Dividende außer Acht lässt, ist das Risiko einer Kürzung moderat. Bezieht man jedoch die zusätzliche Dividende mit ein, die die Gesamtauszahlung des Unternehmens erhöht und die kürzlich reduziert wurde, ist das Risiko einer Kürzung hoch.
Bewertung der Dividenden-Sicherheit: C/D
Herzliche Grüße
PS: Es gibt verschiedene Arten von einkommensorientierten Anlegern. Während die einen ihre Dividenden als zusätzliches Gehalt nutzen, das ihnen zum privaten Konsum zur Verfügung steht, wollen die anderen ihre Dividenden am Markt reinvestieren, um den Zinseszinseffekt zu nutzen. Deshalb habe ich viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, wie ich die Bedürfnisse aller meiner Leser am besten erfüllen kann. Hier erfahren Sie mehr!