Lieber Leser,
am 30. August wurde ein historischer Meilenstein in der Drogenpolitik der Vereinigten Staaten erreicht – der größte seit einem halben Jahrhundert.
Das US-Gesundheitsministerium (HHS) empfahl, Marihuana von einer Klasse-I-Substanz in eine Klasse-III-Substanz umzustufen.
Dieser Schritt katapultiert Marihuana aus der gefährlichen Zone, die es mit Heroin teilte, in eine mildere Kategorie, vergleichbar mit Tylenol und Codein.
Diese Umklassifizierung ist ein Meilenstein für sogenannte Cannabis Multistate Operators (MSOs).
Diese legalen Unternehmen, denen die Nutzung von Marihuana zu medizinischen oder Freizeitzwecken gestattet ist, sind bereits in 40 US-Bundesstaaten präsent.
Das bisherige US-Steuergesetz war extrem radikal, was Unternehmen betrifft, die mit Klasse-I-Substanzen handeln. Abschnitt 280E des Steuergesetzes zielte im Grunde darauf ab, diese Unternehmen finanziell auszutrocknen.
Laut bisherigem Steuerrecht konnten Unternehmen, die mit Klasse-I-Substanzen handeln, die meisten Ausgaben steuerlich nicht geltend machen.
Das führte zu effektiven Steuersätzen für MSOs von bis zu schwindelerregenden 80 Prozent.
Diese steuerliche Belastung hat die Profitabilität und die Cashflows dieser Unternehmen stark beeinträchtigt. Und das obwohl sie ein Produkt verkaufen, das in weiten Teilen der USA legal ist und mehr als 70 Prozent der Amerikaner für eine vollständige Legalisierung sind.
Mit der Umklassifizierung in die Gruppe der Klasse-III-Substanzen können diese Unternehmen nun wie reguläre Unternehmen besteuert werden. Ihre Steuersätze könnten von den erdrückenden 80 Prozent auf eine moderatere Rate von 20 Prozent sinken.
Die Verbesserung der freien Cashflows könnte spektakulär sein!
Die größeren MSOs könnten ihre freien Cashflows verdoppeln, verdreifachen oder noch stärker steigern. Und die kleineren Betreiber, die bisher keinen freien Cashflow generieren, könnten plötzlich eine Flut von verfügbaren Mitteln erleben.
Dies stellt einen Wendepunkt und einen gewaltigen Katalysator für die Cannabis-Branche (insbesondere für MSOs) dar.
Mit der Umklassifizierung kommen für MSOs weitere Vorteile hinzu.
Als Unternehmen, die mit einer Klasse-I-Substanz handelten, waren MSOs gezwungen, exorbitante Zinssätze auf ihre Schulden zu zahlen. Viele dieser Unternehmen hatten Zinsbelastungen im zweistelligen Prozentbereich.
Die Neuklassifizierung von Marihuana birgt das Potenzial, die Finanzierungskosten für die MSOs erheblich zu senken, wodurch diesen Unternehmen die Ersparnis von zig Millionen US-Dollar an Zinsaufwendungen ermöglicht wird.
Zudem dürfte die Umklassifizierung den MSOs endlich den Weg an die großen US-Börsen ebnen.
Bisher waren MSOs aufgrund des Klasse-I-Status ihrer Produkte dazu gezwungen, sich an einer weniger prominenten kanadischen Börse listen zu lassen.
Dies hat zur Folge, dass nur eine begrenzte Anzahl von Anlegern die Aktien dieser Unternehmen erwerben können – was sich negativ auf ihre Aktienkurse auswirkt. Tatsächlich sind bislang nur sehr wenige amerikanische institutionelle Anleger in diesem Sektor involviert.
Die Listung an den US-Börsen könnte jedoch Milliarden von US-Dollar an neuem Kapital in den Sektor spülen.
Die Nachricht der Umklassifizierung ist ein extrem positives Signal für die MSOs und bietet Investoren ganz neue Möglichkeiten.
Vor einem Jahr hatte ich darüber berichtet, dass Präsident Biden das HHS angewiesen hatte, die Neuklassifizierung von Cannabis zu evaluieren.
Ich prognostizierte, dass die Aktien von MSOs einen Aufschwung erleben würden, sobald die Bewertung abgeschlossen wäre. Obwohl meine Prognose zutraf, war ich mit dieser Einschätzung etwas zu voreilig.
Die Aktien von MSOs hatten im vergangenen Jahr zu kämpfen, da nach den wiederholten Misserfolgen der US-Regierung bei der Vorantreibung anderer Marihuana-Gesetzgebung das Interesse an diesem Sektor schwindet.
Derzeit sind diese Aktien so bewertet, als stünden sie vor dem Aus. Doch mit der neuen Windrichtung in der Drogenpolitik könnten sie kurz vor einem signifikanten Aufschwung stehen.
Trotz des Kurssprungs, den wir in diesem Monat erlebt haben, sind die Bewertungen der MSOs im Vergleich zum Potenzial, das sie durch die Umklassifizierung erhalten, immer noch stark unterbewertet.
Im Blickfeld stehen zudem mehrere zusätzliche Katalysatoren, die in den kommenden Monaten realisiert werden könnten.
Dazu gehören die mögliche Verabschiedung des Secure and Fair Enforcement Banking Act, der den MSOs endlich einen geregelten Zugang zum Bankensystem ermöglichen würde, ein potenzieller Anstieg der Notierungen an den großen US-Börsen und erwartete Kapitalzuflüsse von institutionellen Investoren.
Die kommenden 12 Monate könnten eine sehr spannende Zeit für diesen Sektor werden.
Laut dem Value Meter des Dividenden Clubs wird dieser Sektor als „extrem unterbewertet“ eingestuft.
Dies deutet auf eine bemerkenswerte Gelegenheit für Investoren hin, die bereit sind, sich in einem Sektor zu engagieren, der am Rande einer bedeutenden Neubewertung steht.
Ich wünsche Ihnen stets gute Investments,
Jody Chudley
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