Um was geht es eigentlich beim Thema „italienische Bankenkrise“? Darum: Es ist ein offenes Geheimnis, dass italienische Banken (Chart von Unicredit auf dieser Seite) diverse Kredite vergeben haben, bei denen wohl niemals die volle Rückzahlung inkl. Zinszahlungen erfolgen wird. So etwas bezeichnet man anschaulich als „faule Kredite“. Um welche Volumina es geht?
Natürlich weiß das niemand genau. In der FAZ war von rund 360 Mrd. Euro die Rede. Hier geht es also um Summen, die für einige italienische Banken wirklich existenzbedrohend sind. Das Problem ist allerdings, dass niemand genau weiß, wo die Risiken wirklich liegen. Was ist weitergereicht worden – und wie stark wären im Krisenfall auch außeritalienische Banken beteiligt? Weshalb das Thema die Börsen derzeit nicht stärker belastet:
Deshalb drückt das Thema derzeit nicht auf die Stimmung
Diese genannten 360 Mrd. Euro werden natürlich nicht alle auf einen Schlag fällig. Es geht hier um drohende Ausfälle über einen ungewissen Zeitraum, verteilt auf zig Banken. Und es ist ja nicht so, dass die italienischen Banken keine Reserven haben. Gewisse Kreditausfälle müssen eben verkraftet werden. Laut der italienischen Regierung könnten staatliche italienische Hilfen in Höhe von 40 Mrd. Euro die Situation stabilisieren. Dann müssten sich aber laut EU auch Kunden und Gläubiger der Bank beteiligen. Sofern Sie keins von beiden sind, ist also relative Entwarnung angesagt. Das sind keine Volumina, die eine europaweite Börsenkrise rechtfertigen.
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