Lieber Börsianer,
mit 587 zu 38 Stimmen (bei 10 Enthaltungen) hat das EU-Parlament im Juli eine Milliardensubvention für die Chipindustrie beschlossen. Das ist eine überwältigende Mehrheit. Die Parteien waren sich ausnahmsweise einmal absolut einig.
Angesichts des ewigen Kampfes ums Geld ist das ein starkes Zeichen. Europa macht gigantische 43 Milliarden Euro locker, um die Chipproduktion in der EU zu stärken.
Bisher werden weniger als 9% der weltweit gefertigten Chips in europäischen Werken hergestellt. Die Quote soll in den kommenden Jahren auf mehr als 20% steigen.
Die Abgeordneten drängten sogar darauf, das Budget noch auszuweiten und nicht nur Geld für die Ansiedlung von Produktionsunternehmen auszugeben, sondern auch noch 3,3 Milliarden Euro für die Forschung bereitzustellen.
Die größten Unternehmen, die von der Förderung profitieren, kommen jedoch aus den USA und Asien. Es wurden bereits 10 Milliarden Euro für ein neues Intel-Werk in Magdeburg locker gemacht.
Außerdem winken dem weltgrößten Chiphersteller TMSC mit Sitz in Thailand 5 Milliarden Euro. Der Konzern nimmt das Geld gerne an, denn die Produktionskapazitäten sollten ohnehin diversifiziert werden.
Auch in den USA wird derzeit groß in Chipfabriken investiert. Die USA pumpen sogar 52 Milliarden Dollar in ihre Chipindustrie, um sich unabhängiger von China zu machen.
Wegen der billigen Produktionskosten beherrschen China und Taiwan die weltweite Chipproduktion. Das soll sich ändern. Störungen in der Lieferkette können komplette Industriezweige lahm legen. Die Autoindustrie kann bereits ein Lied davon singen.
Die USA und die EU haben Angst, dass ein politisch motivierter Stopp von Chiplieferungen aus Asien zu einem Desaster führen werden. Sie wollen deshalb selbst genügend leistungsfähige Chips herstellen, um handlungsfähig zu bleiben.
Das gilt nicht nur in militärischer Hinsicht. Auch im zivilen Bereich ist die Anzahl der Chips in den Geräten gewachsen.
So benötigt ein Elektroauto vier bis zehn Mal mehr Chips als ein Verbrenner. Europas Strategie der Elektromobilität wird ohne ausreichende Chipproduktion scheitern.
Und wenn das autonome Fahren Realität werden soll, wird sich die Anzahl der Chips noch einmal vervielfachen. Der Hype um die Künstliche Intelligenz sorgt gerade für einen weiteren Schub in der Branche.
Die Produktionskapazitäten müssen massiv aufgestockt werden, um mit dem wachsenden Bedarf mitzuhalten. Geräte werden immer intelligenter und vernetzter. Entsprechend mehr und entsprechend leistungsfähigere Chips werden benötigt.
Wenn die Politik in der EU und in den USA ein Thema im Gleichschritt spielt, wie es gerade in der Chip-Industrie passiert, dann sollten Sie als Anleger nicht am Seitenrand stehen. Denn es ist klar, dass inmitten des Subventionsreigens viel Geld für die Unternehmen zu verdienen ist.
Durch die Künstliche Intelligenz gilt die Chip-Industrie ohnehin als eine der Wachstumsbranchen des 21. Jahrhunderts. Die Unternehmen hätten ihre Kapazitäten also wahrscheinlich sowieso ausgebaut.
Wenn jetzt allerdings noch staatliches Geld dazu kommt, das die hohen Investitionskosten abfedert, dürften die Unternehmen im Nachgang kräftig absahnen.
Das gilt natürlich wieder einmal nicht für alle Unternehmen. Denn am Ende werden durch die staatlichen Subventionen auch künstliche Überkapazitäten ausgebaut.
Durchsetzen werden sich also am Ende vor allem die Unternehmen mit den besten Produkten. Und deshalb finden Sie im Rendite-Telegramm eine Aktie, die zu den forschungsstärksten Unternehmen der Branche gehört und weltweit eine Spitzenposition innehat.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander von Parseval
Chefredakteur, Börse am Mittag
P.S.: Künstliche Intelligenz und staatliche Subventionen verhelfen der Chip-Branche zum Mega-Boom. Wenn Sie wissen wollen, wo ich die größten Gewinner sehe, dann kommen Sie ins Rendite-Telegramm.