Sehr geehrter Leser,
Die nächste Sitzung der US-Notenbank Fed findet am 26. Juli statt.
Seit die Fed im März 2022 mit ihrer Zinserhöhungskampagne begonnen hat, wissen wir, wie einfach es ist, die nächsten Zinsschritte vorherzusagen. Denn eigentlich verrät die Fed ihre Absichten im Voraus. Man muss nur wissen, wo man suchen muss – und das tun wir.
Die Fed will kein großes Aufsehen erregen, deshalb werden stets Hinweise zu den nächsten Zinsentscheiden an einige ausgewählte Reporter weitergegeben oder öffentliche Aussagen gemacht, die in der Regel zwei Wochen oder länger vor den eigentlichen Sitzungsterminen erfolgen. Man muss nur die Reporter kennen, ein wenig zwischen den Zeilen lesen und wissen, wie man die Fed-Sprache leicht verständlich übersetzt.
Die Zinsen sind rasant gestiegen …
Hinsichtlich der anstehenden Fed-Sitzung am 26. Juli würden wir gemäß unseren Erfahrungen erwarten, jetzt schon Hinweise zu erhalten. Und tatsächlich sind diese wichtigen Hinweise genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.
Jay Powell, der Präsident der Federal Reserve, bereitet den Markt auf eine weitere Zinserhöhung um 0,25 % vor, womit der Zielsatz der Fed von 0,00 % im März 2022 auf 5,5 % steigen wird.
Lediglich auf der Fed-Sitzung im Juni 2023 wurde beschlossen, die Zinsen unverändert zu lassen. Es trat die sogenannte Zinspause ein, die von Teilen der Wall Street bereits als Zeitenwende ausgerufen wurde.
… und sie werden noch weiter steigen
Die Fed stellte jedoch klar, dass dies nicht das Ende der Zinserhöhungen sei und keineswegs der berüchtigte „Drehpunkt“ (zu erneuten Zinssenkungen), den die Wall Street seit Ende 2022 fälschlicherweise vorausgesagt hatte. Stattdessen bezeichnete die Fed dies als „Überspringen“ von Zinserhöhungen und warnte davor, dass bald weitere Erhöhungen folgen könnten.
Die Vorwarnungen der Fed deuten darauf hin, dass die Zinsen am 26. Juli weiter erhöht werden. Unklar ist eigentlich nicht mehr ob, sondern nur noch, um wie viel der Leitzins angehoben wird. Wir rechnen derzeit mit einer Erhöhung um 0,25 %. Darauf deuten die indirekten Äußerungen der Notenbanker hin.
Angesichts der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit Ende der 1960er-Jahre und der hartnäckig hohen Inflation wird die Fed der Inflationsbekämpfung mit Zinserhöhungen weiterhin Priorität einräumen, selbst wenn dies eine Rezession auslösen kann.
Doch die Fed bringt Ursache und Wirkung durcheinander.
Die geringe Arbeitslosigkeit hat nichts mit einer starken Wirtschaftsleistung zu tun. Vielmehr spüren wir jetzt die Überalterung unserer Gesellschaft.
Deutlich mehr Menschen gehen in den Ruhestand, als neue Arbeitskräfte nachkommen. Deshalb ist die Arbeitslosigkeit so niedrig, obwohl es der Wirtschaft nicht gut geht.
Es ist gut möglich, dass wir bald eine rückläufige oder stagnierende Wirtschaftsleistung erleben werden, während in der Volkswirtschaft gleichzeitig eine hohe Inflation herrscht (Stagflation).
Ich kenne diese Wirtschaftsphase noch aus den 1970er-Jahren und weiß, dass dies das Ende für eine der größten Aktienblasen der Geschichte bedeuten würde.
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Herzliche Grüße
Jim Rickards