Derzeit gibt es eine ganze Reihe von deutschen Unternehmen, bei deren Aktien der Anteil der „Shorties“ bei über 10% liegt. Beispiel K+S: Spätestens seit abzusehen war, dass der Titel aus dem DAX fliegt, gab es hier zahlreiche bzw. umfangreiche Leerverkäufe. Und noch immer sind rund 14,6% aller umlaufenden K+S-Aktien leer verkauft. Ebenfalls bei mehr als 10% liegt dieser Anteil derzeit bei Heidelberger Druck und bei Wirecard sowie Aixtron. Was das bedeuten kann: Grundsätzlich üben Leerverkäufe Druck auf den jeweiligen Aktienkurs aus. Denn die „Shorties“ verkaufen Aktien, die sie noch gar nicht haben, in der Hoffnung, sie später günstiger einkaufen zu können.
Wenn sich Shorties die Finger verbrennen
So eine Vorgehensweise kann in einem Abwärtstrend gute Gewinne bringen. Und sie kann eben diesen Abwärtstrend verstärken. Zusätzliches Angebot bei gleichbleibender Nachfrage ist nun einmal tendenziell bearish. Und genau deshalb sind insbesondere Hedgefonds in diesem Bereich auch so aktiv. Es gibt aber ein großes Risiko:
Die Shorties müssen sich natürlich irgendwann „eindecken“, sprich: Die zuvor leer verkauften Aktien einkaufen. Und hier kann es zu einem Problem kommen: Was, wenn es zu dem Zeitpunkt kein günstiges Angebot gibt? Denn geliefert werden muss! Dann muss sich ein Shortie auch zu einem sehr hohen Kurs eindecken. Und wenn mehrere Leerverkäufer gleichzeitig sich eindecken müssen, dann kann das den Kurs des Basiswertes ganz schön nach oben treiben. In so einem Fall spricht der Profi von einem „short squeeze“. Solche Kursbewegungen wiederum sind für Long-Investments natürlich 1a!
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