Heute Vormittag kam der vielbeachtete ifo-Geschäftsklimaindex für den Januar auf den Tisch – und fiel. Nicht gut, sagt man sich. Aber was genau ist das eigentlich, was sagt dieser Index aus?
Der ifo-Geschäftsklimaindex ist das Resultat einer monatlichen Umfrage des Münchener ifo-Instituts bei etwa 7.000 deutschen Unternehmen aller Branchen und Größen. Diese werden befragt, wie sie ihre aktuelle Geschäftslage einschätzen (gut, mittel, schlecht) und wie sie aktuell die Entwicklung für die kommenden sechs Monate sehen (besser, gleichbleibend, schlechter). Aus diesen beiden Elementen wird ein Mittelwert berechnet, der sogenannte ifo-Geschäftsklimaindex.
Der Vorteil dieses Index ist, dass man hier einen deutlich aktuelleren Blick auf die Lage der deutschen Unternehmen erhält als über normale Konjunkturdaten. Denn die werden auf aufwändigere Weise zusammengetragen, ihre Berechnung dauert länger, d.h. sie blicken immer nur auf das, was bereits Wochen oder gar Monate zurückliegt. Aber:
KEINE ULTIMA RATIO
Dafür sind solche „alten“ Daten auch verlässlicher, denn sie tragen „Zählbares“ zusammen. Man muss immer daran denken: Beim ifo-Index werden Einschätzungen gewertet, also subjektive, nicht objektive Daten zusammengetragen. Und da auch Lenker großer Unternehmen nur Menschen sind, ist es möglich, dass z.B. der aktuell deutlich gedrückte Wert, dessen Abstieg vor allem auf einer gefallenen Einschätzung für die kommenden sechs Monate beruht, durch die momentan herrschende Unruhe wegen der Wachstumssorgen um China und der fallenden Aktienmärkte stark beeinflusst wurde.
Fazit: Der ifo-Index ist ein sehr nützliches Werkzeug, um die ganz aktuelle Lage zu betrachten, aber man sollte ihn nicht zu einer „ultima ratio“ erheben.
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