Auch, wenn heute Morgen das deutsche Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal 2015 mit +0,3 Prozent ausweist, dass offenbar noch ein gewisses, moderates Wachstum existiert: Es finden sich derart viele negative Einflüsse, dass besonnene Anleger längst wissen, dass es sich hier um „Wachstum auf Abruf“ handelt. Die Perspektiven sind grau, manch einer sieht sogar schwarz. Was da helfen kann, um den Abstieg des DAX zu stoppen? Nur die Charts.
Die wichtige Auffangzone 9.315/9.338 Punkte, die Zwischentiefs von August, September und Januar, ist hinüber, das wird heute nicht mehr zu reparieren sein. Aber vor einem Abstieg an das markante Oktober-Tief 2014 bei 8.355 Punkten liegt noch eine weitere, ältere Auffangzone, die halten könnte. Halten müsste, will man die Chance wahren, dass der deutsche Leitindex nach zwei markant bearishen Wochen in einem ohnehin sehr dynamischen Abwärtstrend auch mal wieder zulegt und die Anleger so wenigstens nicht in Panik geraten und blind verkaufen.
ES STEHT VIEL AUF DEM SPIEL
Immerhin weiß man: Sollte dieser Abstieg an Dynamik zunehmen, würde das nicht ohne Auswirkungen auf die Wirtschaft bleiben. Wenn die Ersparnisse schrumpfen, treten die meisten Bürger auf die Konsumbremse. Ein fallender DAX, den viele als Indikation für den Gesundheitszustand der deutschen Wirtschaft ansehen, würde sogar diejenigen in Richtung Konsumbremse treiben, die gar keine Aktien haben. Es geht um die Zone 8.904/8.984 Punkte, das sind die Zwischentiefs aus der Zeit zwischen Dezember 2013 und August 2014. Und es geht darüber hinaus um die untere Begrenzung des übergeordneten Abwärtstrendkanals, die der DAX im Wochentief gestern fast erreicht hatte. Es geht also schlicht um die Wurst.
Gelingt es, den DAX heute auf Xetra-Schlusskursbasis per 17:30 Uhr und auch zum Closing des DAX Future um 22 Uhr wenigstens wieder in diese Supportzone zu heben, also über 8.904 Punkten zu schließen, wäre die Chance da, dass der Index auch mal wieder ein, zwei positive Wochen aufs Parkett legt. Daum wird heute gerungen. Nur, nüchtern betrachtet, bedeutet das: Entweder, man bekommt in ein, zwei Wochen wieder günstige Kurse zum Neu- oder Wiedereinstieg auf der Short-Seite oder aber der DAX rutscht gleich in Richtung 8.355 Punkte ab, wo man erste Short-Gewinne mitnehmen könnte. Für Long-Positionen passt weder das Chartbild noch das Umfeld!
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