Lieber Leser von Börse am Mittag,
die 3M Company (NYSE: MMM) hat eine der beeindruckendsten Börsenhistorien hinsichtlich Dividenden-Anhebungen.
Im Februar erhöhte das Unternehmen seine Quartalsdividende um einen Cent pro Aktie auf 1,50 Dollar, was der Aktie eine Dividendenrendite von 5,6% bescherte. 3M zahlt seit über 100 Jahren eine Dividende und hat sie jährlich seit unglaublichen 65 Jahren erhöht.
Es besteht kein Zweifel, dass 3M im Laufe der Zeit viele Stürme überstanden hat. Aber kann es seine neuesten Schwierigkeiten bewältigen und seine Dividende beibehalten?
Werfen wir einen Blick darauf.
Das Unternehmen, das von medizinischem Laborbedarf bis hin zu Post-it-Notizen alles herstellt, erwirtschaftet Milliarden an freiem Cashflow. Doch im letzten Jahr ging der freie Cashflow erheblich zurück. Damit setzte sich die negative Tendenz aus dem Vorjahr fort. Ein rückläufiger freier Cashflow ist ein Warnsignal für das Safety Net-System.
In diesem Jahr soll der freie Cashflow zwar wieder ansteigen, aber immer noch unter dem Niveau von 2021 liegen. Tatsächlich wird der freie Cashflow, wenn die Prognose für 2023 zutrifft, auf dem niedrigsten Stand seit 2013 liegen (mit Ausnahme des letzten Jahres).
Da der freie Cashflow gesunken ist und das Unternehmen seine Dividende jedes Jahr erhöht, war das Ausschüttungs-Verhältnis im letzten Jahr zu hoch. Im Jahr 2022 schüttete 3M 88% seines freien Cashflows in Form von Dividenden aus.
Das liegt über meiner Schwelle von 75%, die ich in meinem System als Maximum definiert habe. Ich möchte gerne eine Pufferzone haben, falls der freie Cashflow sinkt, damit die Dividende nicht in Gefahr gerät.
In diesem Jahr wird, falls der freie Cashflow von 4,5 Milliarden Dollar zutrifft, das Ausschüttungs-Verhältnis voraussichtlich bei 75,6% liegen, nur knapp über meinem Limit. Das bedeutet, sollten die gezahlten Dividenden höher als erwartet oder der freie Cashflow niedriger als prognostiziert ausfallen, wird das Ausschüttungs-Verhältnis entsprechend höher sein.
Natürlich gilt auch das Gegenteil. Wenn 3M also eine bessere Geschäftsleistung als erwartet erbringt, könnte die Aktie im nächsten Jahr aufgrund des Ausschüttungs-Verhältnisses eine Aufwertung erhalten.
3M Dividenden-Bewertung
Das Safety Net-System ist quantitativ. Was nicht in die Bewertung einbezogen wird, sind zwei bedeutende Gerichtsverfahren, bei denen 3M der Beklagte ist. In einer Klage wird dem Unternehmen vorgeworfen, dem US-Militär fehlerhafte Gehörschutz-Ausrüstung geliefert zu haben. Die andere Klage betrifft die Rolle des Unternehmens bei der Herstellung von sogenannten „ewigen Chemikalien“ (künstlich hergestellte Chemikalien, die in der Natur nicht vorkommen und nicht abgebaut werden können).
3M könnte für Schadenersatzforderungen in Höhe von zehn Milliarden Dollar haftbar gemacht werden, wenn die Fälle gegen das Unternehmen entschieden werden. Leider verfügt das Unternehmen nicht über das nötige Geld, um solche Schadenersatzforderungen zu zahlen.
3M verfügt derzeit über 3,9 Milliarden Dollar an Barmittel und hat mehr als 14 Milliarden Dollar an langfristigen Schulden. Ein negativer Ausgang bei diesen Klagen könnte die Fähigkeit des Unternehmens beeinträchtigen, seine Dividende zu zahlen.
Wie ich bereits sagte, werden diese rechtlichen Risiken nicht in das Safety Net-System mit einbezogen, aber sie sind eine zusätzliche Variable, die sich negativ auf die Dividende auswirken könnte.
Basierend auf dem Cashflow und dem Ausschüttungs-Verhältnis sieht die Dividende unsicher aus. Ich bin nicht zuversichtlich, dass 3M es schaffen wird, 66 oder 67 Jahre in Folge die Dividende zu erhöhen und rechne mit einer entsprechenden Kürzung.
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